Psychoonkologie? Nein, Ich bin doch nicht verrückt!
Ist psychoonkologsiche Unterstützung sinnvoll bei Krebs?
Sie zweifeln an der Psychoonkologie?
Sind die Zweifel an der Psychoonkologie vielleicht sogar berechtigt?
Es gibt sie, die psychoonkologische Begleitung, doch ein Patient, der an Krebs erkrankt ist, sieht oft nur den körperlichen Aspekt seiner Erkrankung und das ist ja auch das, worum sich die Medizin intensiv kümmert.
Psychoonkologie ist für viele auch ein fremder Begriff und mit negativen Vorbehalten besetzt. Das psychoonkologische Angebot ist sehr breit und richtet sich nach den individuellen Bedürfnissen des Patienten und auch der Angehörigen, sofern sie in die Beratung oder Therapie mit eingebunden werden wollen.
Grundsätzlich geht es in der Psychoonkologie darum, die Lebensqualität des Patienten so zu erhöhen, dass er psychisch gestärkt in seinem Alltag agieren kann.
Psychoonkologie soll helfen
Es gibt viele Diskussionen in der Literatur darüber, ob Krebs und Psyche in einem Zusammenhang stehen. Ich sage ja, denn jede Erkrankung hat einen psychosomatischen Anteil und sei es nur der Aspekt, dass eine leidende Psyche Kraft kostet, dadurch Stress entsteht und damit die Fähigkeit des Immunsystems herabgesetzt wird. D.h. das Ergebnis einer psychoonkologischen Begleitung sollte die Stärkung des Patienten sein (in welchem Thema auch immer!), damit die Psyche gefestigt ist und das Immunsystem intakt bleibt.
In meiner Praxis kommen alle möglichen Themen auf den Tisch, seien es die Angst vor Rückfällen oder die Angst vor körperlichen Veränderungen nach einer OP. Vielleicht ist eine toxische Beziehung das Thema, nichtvorhandene Sexualität, oder ein Chef, der schon jahrelang im Job Druck ausübt, die Sorge über die Kinder, die eigene strenge Erziehung als Kind, Finanzen, Erbstreitigkeiten oder irgendetwas anderes, was auf der Seele des Patienten lastet. Die Themenvielfalt ist hoch und insofern braucht es auch ein Gegenüber, das vielseitig ist und mit dieser Themenvielfalt umgehen kann.
Patienten berichten ab und zu, dass ihre psychoonkologische Begleitung nicht hilfreich war. Geht z.B. der Patient mit seiner Erkrankung entspannt um und der Psychoonkologe erkennt nicht, dass, z.B., die aktuelle Arbeitsstelle das Problem ist, redet aber mit dem Patienten über “Entspannungstechniken”, dann fühlt sich der Patient berechtigterweise nicht “abgeholt”. Patienten sind dann enttäuscht, weil sie in der psychookologischen Sitzung über Themen sprechen „mussten“, die für sie nicht relevant waren und gehen raus mit dem Gefühl “das bringt eh nichts”.
Der Psychoonkologe ist kein geschützter Begriff
D.h. hier finden sich sehr unterschiedliche Ausbildungsprofile am Markt. Es lohnt sich also, als Betroffener, mal hinter die Kulissen der Ausbildungswege der Psychoonkologen zu sehen, um festzustellen, ob der Psychoonkologe auch der richtige für das individuelle Anliegen ist.
Denn die Enttäuschung einer schlechten Sitzung führt oft dazu, dass die Patienten diese wertvolle Unterstützung abbrechen und sich in ihrer Meinung, keine „Psychositzung“ zu brauchen, bestätigt fühlen. Dabei ist es immer einen Versuch wert, den Psychoonkologen zu wechseln, sollte dieser Ihre Erwartungen nicht erfüllt haben.
Leider hat auch nicht jeder Psychoonkologe die Fähigkeit Patienten einerseits in ihrer Betroffenheit ernst zu nehmen und abzuholen und die Patienten gleichzeitig motiviert in neue Erkenntnisse mitzunehmen.
Meine logische Vision ist, dass es einem Patienten nach einer psychoonkologischen Sitzung besser geht als vorher und nicht schlechter.
Das kriegt anscheinend nicht jeder Psychoonkologe hin. Patienten berichten mir auch schon mal von schlechteren Gefühlen nach solchen Maßnahmen. Wenn Patienten aus Reha-Einrichtungen psychisch völlig am Boden zurückkommen, nach Gesprächen mit Ärzten jeglicher Lebensmut verpufft ist, dann ist da gesprächstechisch gehörig etwas falsch gelaufen. Aber es gibt die vielen kommunikativ hervorragenden Ärzte, Psychologen und Psychoonkologen, die wertvolle Ideen für Sie bereit halten, damit es Ihnen gut geht und sich Ihr Leben wieder leichter anfühlt.
Das Fazit zur Psychoonkologie:
Finden Sie also den richtigen Ansprechpartner für sich. Wechseln Sie den Psychoonkologen, wenn es Ihnen sinnvoll erscheint. Trauen Sie sich die psychoonkologischen Angebote zu nutzen, selbst wenn der Begriff nach „Psycho“ klingt, um die vielleicht sogar unterbewusst seelisch schlummernden Themen aufzuspüren und zu lösen. Im Sinne einer Erleichterung der Psyche und im Sinne eines gut funktionierenden Immunsystems.
Es ist immer einen Versuch wert…
Ihre Isa Schlott
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